MICHAEL SCHENKER – „My Years With UFO“

Veröffentlichung: 20.09.2024 Label: earMusic/Edel Genre: Hardrock

Michael Schenker, My Years With UFO

Gitarrenvirtuose Michael Schenker hat anlässlich des 50-jährigen Jubiläums seines Schaffens bei der legendären englischen Hardrock-Band UFO ein Album mit den wichtigsten elf Songs aus den 70er Jahren veröffentlicht. Die Stammformation, der ihn unterstützenden Instrumentalisten, besteht aus Brian Tichy (Drums), Barry Sparks (Bass) und Derek Sherinian (Keyboards), bei zwei Tracks übernimmt Carmine Appice die Drums, bei einem Song liefert Roger Glover die tiefen Töne.

Bei vier Stücken teilt sich Michael Schenker die Gitarrensoli jeweils mit Slash, Adrian Vandenberg, Joel Hoekstra und John Norum. Der Gesang wird jeweils von Axl Rose, Dee Snider, Joe Lynn Turner (zweimal), Biff Byford, Erik Grönwall, Jeff Scott Soto, Kai Hansen, Michael Voss sowie Stephen Pearcy übernommen. Produziert wurde das Album von Michael Schenker und Michael Voss, stilistisch liegt es dicht bei den Versionen des „Strangers In The Night“-Livealbums, es vermittelt dadurch eine sehr lebendige Atmosphäre.

Da es sich hier um bereits ausgewählte Songs handelt, sind nur grandiose Hits zu hören, die markantesten Versionen sind „This Kids“ (feat. Biff Byford), „Love To Love“ (feat. Axl Rose) und „Rock Bottom“ (feat. Kai Hansen).

Dieses Album ist für eingefleischte Michael Schenker- und UFO-Fans ein Muss, jüngeren Rockfans wird auch dringend angeraten sich dieses Werk zuzulegen, damit sie diese tolle Zeit im modernen und frischen Sound nachempfinden können!

Diese Review wurde für die am 20. September erscheinende Ausgabe (Nr. 63) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Rock Bottom“ vom neuen Album:

MOGGS MOTEL – „Moggs Motel“

Veröffentlichung: 06.09.2024 / Label: Steamhammer/SPV / Genre: Hardrock

Moggs Motel, Cover

Nach dem Ende der legendären englischen Hardrock-Band UFO wollte sich ihr Sänger Phil Mogg noch nicht aufs Altenteil begeben und hat mit den drei Voodoo Six-Musikern Tony Newton (Bass), Joe Lazarus (Drums) und Tommy Gentry (Gitarre) sowie seinem ehemaligen UFO-Mitstreiter Neil Carter (Gitarre, Keyboards, Background Vocals) Moggs Motel ins Leben gerufen. Die Songs wurden von Phil Mogg in Zusammenarbeit mit Tony Newton und Neil Carter komponiert, das Album wurde im Studio von Steve Harris (Iron Maiden) in Essex aufgenommen.

Das Ergebnis kann sich hören lassen, denn die Band orientiert sich weder an UFO noch an Voodoo Six, sondern sie hat etwas Neues auf den Weg gebracht. Es ist erdiger, lebendiger und leicht bluesiger Hardrock geworden, der sich insbesondere durch Phil Moggs markante Stimme auszeichnet. Man muss sich das Werk häufiger anhören, um seine zahlreichen Facetten wahrzunehmen, beim ersten Durchlauf geht vieles noch nicht in den Gehörgang.

Die elf Songs, sowie ein Interlude, sind ohne Schwachpunkte, mit „Apple Pie“ startet das Album schwungvoll, mit „Sunny Side Of Heaven“ geht es rockig weiter, „Princess Bride“ hat einen dramatischen Charakter, „Other People’s Lives“ ist furios-melancholisch gehalten, „Shane“ ist packend und straight, mit dem gefühlvoll-melodiösen „Storyville“ klingt das sehr gelungene Album angemessen aus. In diesem Motel fühlt man sich wohl!

Diese Review wurde für die am 20. September erscheinende Ausgabe (Nr. 63) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Apple Pie“ vom neuen Album:

JON ANDERSON & THE BAND GEEKS – „True“

Veröffentlichung: 23.08.2024 / Label: Frontiers Music / Genre: Progressive Rock

Jon Anderson, True, Cover

Jon Anderson ist der ehemalige Sänger von Yes, er ist von 1968 bis 2004 mit seiner Originalstimme das Aushängeschild der legendären englischen Progressive Rock-Band gewesen. Darüber hinaus war er auch als Jon & Vangelis und in vielen anderen Projekten aktiv, seit 1976 betreibt er auch seine Solokarriere.

Nun hat Jon Anderson mit seiner aus New York stammenden neuen Begleitband The Band Geeks das „True“-Album veröffentlicht. Es sind neun Songs mit einer Gesamtspielzeit von 58 Minuten enthalten, die sich durch anspruchsvolle und komplexe Instrumentierungen auszeichnen, manche verfügen auch über einen orchestralen Charakter. Jon Andersons klarer und hoher Gesang hat über die Jahrzehnte nichts von seiner Ausstrahlung und Einzigartigkeit eingebüßt, sodass man sich in die große Zeit von Yes in den 70er Jahren zurückversetzt fühlt. Die Produktion ist dabei an heutigen Standards orientiert, das Album hat einen voluminösen und lebendigen Sound.

Der Opener „True Messenger“ vermittelt Spielfreude und stimmt gut auf das Album ein; „Shine On“ ist ein rockiger Song mit einem eingängigen Chorus; „Make It Right“ ist hingegen sehr gefühlvoll und verfügt über ein schönes Zusammenspiel aus Gitarren-, Piano- und Hammond Orgel; das 16-minütige Epos „Once Upon A Dream“ ist abwechslungsreich und dramatisch. Jon Anderson hat mit fast 80 Jahren bewiesen, dass es keine Altersgrenze für Kreativität und positive Energie gibt.

Diese Review wurde für die am 20. September erscheinende Ausgabe (Nr. 63) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „True Messenger“ vom neuen Album:

EPITAPH – „Don’t Let The Gray Hair Fool You!“

Veröffentlichung: 26.07.2024 / Label: M2 Music/Inakustik / Genres: Classic Rock, Hardrock

Epitaph, Don't Let The Gray Hair Fool You

Die Hardrock-Band Epitaph wurde 1969 in Dortmund als englisch-deutsche Formation gegründet, Cliff Jackson (Gitarrist, Sänger) ist deren musikalischer Kopf und Gründer, Bassist Bernd Kolbe ist ebenfalls noch von der Ur-Besetzung dabei. Das Line-up wird durch den bereits 1977 eingestiegenen Gitarristen Heinz Glass sowie den recht jungen Drummer Carsten Steinkämper komplettiert, es sind auch Gastmusiker für Saxophon, Keyboards/Piano und Hintergrundgesang mit von der Partie. Von 1986 bis 1999 war die Combo als „Kingdom“ und „Domain“ aktiv, ehe der ursprüngliche Bandname wiedergewählt wurde.

Die 13 Songs des aktuellen Albums verfügen alle über einen angenehmen Groove, es ist ein abwechslungsreiches und lebendiges Klangbild geschaffen worden, die gereiften Musiker vermitteln Spielfreude und Authentizität. Vielleicht wäre es aber sinnvoll gewesen, die 68 Minuten Spielzeit auf ca. 50 Minuten zu reduzieren und die restlichen Songs auf einem späteren Album zu veröffentlichen, denn viele Fans haben nicht die Muße sich ein derart langes Album in einem Durchlauf anzuhören.

„One Heart“ ist ein schwungvoller Opener, „Don’t Be Afraid“ hat progressiv-psychedelische Nuancen, der Titelsong ist rockig und vermittelt gute Laune, „Wild Blue Yonder“ ist ruhig und melancholisch, „Look To The Future“ hat einen dramatischen Charakter. Auch mit ergrautem Haar kann man gute Musik machen!

Diese Review wurde für die am 20. September erscheinende Ausgabe (Nr. 63) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Titelsong des neuen Albums:

DICE – Interview mit Christian Nóvé zum „Landing In Area 3-0“-Album

Hier findet Ihr das aktuelle Interview mit Christian Nóvé, dem Kopf der Leipziger Progressive Rock-Band Dice. Es geht hauptsächlich und das neue Album „Landing In Area 3-0“ sowie um deren 50-jähriges Jubiläum. Die Interviews finden seit 2005 jährlich zu den Dice-Releases statt.

Die Review zum neuen Album findet Ihr im Beitrag zuvor.

DICE – „Landing In Area 3-0“

Veröffentlichung: 19.07.2024 / Label: Scene Records / Genre: Progressive Rock

Dice, Cover, „Landing In Area 3-0“

Die Progressive Rock-Band Dice feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum, gegründet wurde sie in Gütersloh von Christian Nóvé und ist ab 1977 in Frankfurt/Main ansässig gewesen. Ab 1992 wurde die Karriere von Dice in Leipzig mit Musikern aus der Region fortgeführt, seit 1997 werden jährlich neue Alben veröffentlicht. Christian Nóvé ist auch der musikalische Kopf der Band sowie deren Sänger, Keyboarder und Bassist, er wird durch Peter Viertel (Gitarre), Tom Tomsen (Drums) sowie seine Frau Ramona Nóvé (Background Vocals) bei der Umsetzung seiner anspruchsvollen Kompositionen unterstützt.

Es sind sechs Songs enthalten, von denen fünf eine Spielzeit von ca. zehn Minuten erreichen, lediglich der letzte Song ist instrumental gehalten und dabei ca. sechs Minuten lang. Die drei vorherigen Alben haben sich im Rahmen einer Trilogie mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf unsere Gesellschaft befasst, dieses Album wendet sich textlich wieder den kosmischen Themen zu. Tom Tomsen legt durch sein präzises und songdienliches Drumming den Grundstein der Songs, Christian Nóvés einzigartige sphärische Keyboardsounds stehen für sich, Peter Viertels melodiöse und floydige Gitarrensoli bilden dabei das Ausrufungszeichen. Das Zusammenspiel zwischen den Keyboards und der Gitarre erzeugt eine unvergleichliche Stimmung und macht damit den großen Unterschied zu den meisten ähnlichen Bands aus.

„Sand On The Shore“ ist ein gefühlvoller Opener, „All That We Lost“ und „Landing On The Earth“ sind beides verhältnismäßig rockige Songs, „The Dawn Rises Today“ ist wiederum ein sehr getragener und sphärischer Track. Die Landung im Gebiet 3-0 ist sehr gut gelungen!