LUNATIC SOUL – „The World Under Unsun“

Veröffentlichung: 31.10.2025 / Label: Insideout Music / Genre: Elektro Rock, Progressive Rock

Lunatic Soul - The World Under Unsun - Cover

Lunatic Soul ist das zweite musikalische Projekt von Mariusz Duda, dem Sänger, Bassisten und musikalischen Kopf der polnischen Progressive Rock-Band Riverside. „The World Under Unsun“ ist das bereits achte Album, Mariusz Duda singt und er hat fast alle Instrumente selbst eingespielt, Gastmusiker unterstützten ihn bei einigen Songs.

Mit Riverside hat die musikalische Ausrichtung von Lunatic Soul wenig zu tun, es ist vielmehr eine Fusion aus Elektro Rock, Progressive Rock und Weltmusik. Die Rhythmen sind sehr perkussiv, es sind keine klassischen Drums zu hören, elektronische Elemente dominieren den Sound, ein Gitarrensolo hört man lediglich bei einem Track. Auf diesem Doppelalbum sind 14 Songs enthalten, es liegt eine Spielzeit von 90 Minuten vor. Thematisch geht es bei diesem Opus um die Geschichte eines Mannes, der sich von toxischen Beziehungen und althergebrachten Gewohnheiten lösen möchte und dabei auf Schwierigkeiten stößt.

Der melancholische Titelsong und Opener „The World Under Unsun“ gibt die musikalische Richtung des Albums vor; „Mind Obscured, Heart Eclipsed“ ist ein sehr atmosphärischer 11-minütiger Track; „Self In Distorted Glass“ ist ein weiterer langer Song, er vermittelt eine düster-bedrohliche Stimmung; mit „The New End“ endet das gute Album bedächtig und nachdenklich.

Hier findet Ihr das Video zum Song „The World Under Unsun“ vom neuen Album:

VØVK – „Litera“

Veröffentlichung: 03.10.2025 / Label: Kontrabass / Genre: Progressive Rock

VOVK - Litera - Cover

Vøvk ist ein ukrainisches Trio, das stilistisch zwischen Progressive Rock und Hardcore anzusiedeln ist. Zur Band gehören Oleksandr Kuts (Vocals, Bass, Percussion), Yehor Druzenko (Gitarre, Synthesizer) und Yevhenii Khrulov (Drums, Backing Vocals, Percussion), einige Gastmusiker sind als Unterstützung auf dem Album vertreten.

„Litera“ heißt ins Deutsche übersetzt „Brief“, es handelt sich um ein Konzeptalbum, jeder der sieben Songs befasst sich jeweils mit einer Naturerscheinung, wie z.B. mit dem Feuer oder dem Ozean. Alle Lyrics des Albums sind auf Ukrainisch verfasst, es verfügt über bedächtige, aber auch sehr heftige musikalische Parts. Die Nöte und Ängste des seit 2022 andauernden Krieges werden sowohl musikalisch als auch stimmlich vermittelt, die Atmosphäre des Albums ist somit sehr intensiv. Die sieben Tracks sind jeweils zwischen vier bis acht Minuten lang, auf ausgiebiges Solieren wird verzichtet.

„Sil“ ist ein facettenreicher Opener, „Leleka“ ist sehr gefühlvoll und melodiös, „Tyhr“ verfügt über heftige Parts, mit „Okean“ klingt das gute Album dramatisch aus.

Diese Review wurde für die am 26. September erschienene Ausgabe (Nr. 67) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Leleka“ vom neuen Album:

SIENA ROOT – „Made In KuBa“

Veröffentlichung: 03.10.2025 / Label: Reigning Phoenix Music / Genre: Psychedelic Rock

Siena Root - Live In Kuba

Siena Root wurden 1997 gegründet, seit 2004 veröffentlichen sie Alben. Der Stil des schwedischen Quartetts liegt zwischen Stoner Rock und Psychedelic Rock, ihr Sound hat Reminiszenzen an die Classic Rock-Bands der späten 60er und frühen 70er Jahre. Zur Band gehören Zubaida Solid (Vocals, Keyboards), Johan Borgström (Gitarre), Sam Riffer (Bass) und Love Forsberg (Drums, Percussion), sie werden live durch zwei Gastmusiker unterstützt.

Das jetzt vorliegende Doppel-Livealbum „Made In KuBa“ wurde im März 2024 im Kulturbahnhof Jena an drei Abenden mit analogem Equipment aufgenommen. Darüber hinaus sorgt das Halfspeed-Mastering dafür, dass ein besonders warmer Klang entstanden ist, der sich von vielen digitalen Liveaufnahmen wohltuend abhebt. Die Band ist sehr gut aufeinander eingespielt, alle zwölf Songs klingen organisch und stimmig, Zubaida Solids ausdrucksstarker Gesang bildet dabei das i-Tüpfelchen.

Mit „Coincidence & Fate“ wird der Konzertabend rockig und dabei auch gefühlvoll eröffnet; bei „Mountain II“ wird eine interessante, leicht düstere Atmosphäre erzeugt; das 10-minütige „In My Kitchen“ ist sehr psychedelisch und lässt einen in andere mentale Sphären abdriften; bei der Zugabe „Root Rock Pioneers“ werden zunächst die Musiker vorgestellt, das grandiose Album endet dann schwungvoll. Hoffentlich haben Siena Root nun einen Karrieresprung erreicht und können bald in größeren Hallen auftreten.

Diese Review wurde für die am 26. September erschienene Ausgabe (Nr. 67) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Outlander“ vom neuen Livealbum:

ROYAL SORROW – „Innerdeeps“

Veröffentlichung: 26.09.2025 / Label: Insideout Music / Genre: Industrial Metal, Progressive Metal

Royal Sorrow - Cover

Royal Sorrow ist ein finnisches Trio, zur Band gehören Markus Hentunen (Vocals, Gitarre), Eero Maijala (Bass) und Janne Mieskonen (Drums). Sie verbinden Industrial Metal mit Progressive Metal-Einflüssen, im Oktober 2024 ist mit „Metrograve“ ihre erste Single veröffentlicht worden, nun liegt mit „Innerdeeps“ ihr Debütalbum vor.

Thematisch geht es bei den zehn Songs um Wahrheitsfindung, den Blick nach innen sowie um mentale Katharsis. Musikalisch wird dieses durch heftige Riffgewitter, elektronische Soundscapes, sehr intensiven Gesang sowie durch Tempo- und Stimmungswechsel erreicht.

Der bereits erwähnte Song „Metrograve“ beinhaltet alle diese Elemente und kann als erster Anspieltipp erwähnt werden. „Release Your Shadow“ ist sehr bombastisch angelegt, „Evergreen“ ist einerseits beschaulich und auch heftig, „Looking Glass“ ist hingegen sehr ruhig gehalten, das Album klingt mit dem Titelsong „Innerdeeps“ dramatisch aus.

Diese Review wurde für die am 26. September erschienene Ausgabe (Nr. 67) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Release Your Shadow“ vom neuen Album:

IHLO – „Legacy“

Veröffentlichung: 29.08.2025 / Label: Kscope / Genre: Progressive Metal

Ihlo Cover

Ihlo ist eine britische Progressive Metal-Band, die mit elektronischen Soundeffekten arbeitet, mit „Legacy“ liegt nun das Zweitwerk des Trios vor, der Erstling „Union“ ist bereits 2019 erschienen. Zur Band gehören Phil Monro (Gitarre, Bass, Synthesizer, Orchestration), Andy Robison (Gesang, Synthesizer), Clark McMenemy (Drums), sie wurden durch Gastmusiker im Studio unterstützt.

„Legacy“ wurde teilweise in den The Arch Studios in Southport aufgenommen, dieses befindet sich in einer 140 Jahre alten und restaurierten Kirche, die über eine hervorragende Akustik verfügt. Musikalisch wechseln sich zumeist ruhige und gefühlvolle Parts mit heftigen elektronischen Arrangements ab. Die Lyrics der zehn Songs befassen kritisch sich mit dem technologischen Fortschritt, der sich zunehmend am Profit orientiert und nicht am Wohl der Allgemeinheit.

„Wraith“ ist ein gefühlvoller Opener, der aber auch über heftige Arrangements verfügt; „Source“ ist dramatisch und wird durch interessante Rhythmen getragen; „Mute“ ist ruhig und sehr emotional gehalten; mit dem zehnminütigen, leicht melancholischen Song „Signals“ endet das gute Album stilvoll.

Diese Review wurde für die am 26. September erschienene Ausgabe (Nr. 67) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Mute“ vom neuen Album:

HEADLESS – „Transitional Objects“

Veröffentlichung: 29.08.2025 / Label: M-Theory Audio / Genre: Progressive Metal, Power Metal

Headless Cover

Headless ist eine Band, die stilistisch zwischen Progressive Metal und melodiösem Power Metal einzuordnen ist. Sie wurde bereits 1996 von Walter Cianciusi (Gitarrist von David Ellefson) gegründet, zur Band gehören auch sein Cousin Enrico Cianciusi (Drums) sowie Martin Helmantel (Bass) und der bekannte schwedische Sänger Göran Edman (Ex-Yngwie Malmsteen, Ex-Brazen Abbot).

„Transitional Objects“ ist das fünfte Album der Band, das vom renommierten Toningenieur Ted Jensen gemastert wurde. Die acht Songs sind alle vielschichtig und melodiös, Ausfälle sind nicht zu verzeichnen.

„Weightless“ ist ein packender und abwechslungsreicher Opener, „Fall To Pieces“ basiert auf einem komplexen Rhythmus, „Refugee“ ist ein eher leicht verdauliches ruhiges Stück, das Album mündet in das Megadeth-Cover „I Thought I Knew It All“, hier veredelt Andy Martongelli (Arthemis, David Ellefson) den Song mit seinem virtuosen Gitarrenspiel.

Diese Review wurde für die heute, am 26. September, erscheinende Ausgabe (Nr. 67) des Hardline-Magazins verfasst.

Hier findet Ihr das Video zum Song „Weightless“ vom neuen Album:



SCORPIONS – Interview mit Rudolf Schenker

Hier findet Ihr mein Interview mit Rudolf Schenker, dem Rhythmus-Gitarristen, Haupt-Songwriter und Gründer der SCORPIONS. Es wurde aus Anlass des 60-jährigen Jubiläums der Band geführt und hat in einem großen Amphitheater in Nîmes (Frankreich) stattgefunden.

English translation of the interview with Rudolf Schenker of the SCORPIONS:

Rock Bottom: You’re releasing a live album from your Hanover concert in November. Will there also be a DVD/Blu-ray release? Will other people be able to see it again?

Rudolf Schenker: Yes, we’re releasing everything possible from the Hanover show as a musical portrait. What it will be is another question, but it will be a lot.

You’re also releasing a biopic, a film adaptation of your story.

We’re not releasing that; Hollywood is doing that. It’s from Warner and Netflix. They’ve had the idea for six or seven years and are working on bringing the Scorpions and our career to future generations. It’s not just that we’re from Germany and have been active for another 60 years; we rocked all the way to the Kremlin. Nobody would have believed any of that before, and the topic is apparently of interest worldwide. This is conveyed in the film „Wind of Change.“

You’ve already performed in 83 countries. Are there any unvisited regions you’d still like to play?

Well, that’s not necessarily so important to us anymore, because we’ve played in so many countries now. We had an offer to play in South Africa back then, but we didn’t want to play there because of the apartheid policy. We’ve also taken a bit of a step back from that situation these days because the competition has become very fierce; it’s not as easy as it used to be to get tours like that. We’ll be playing in Cairo and Abu Dhabi soon. But we don’t want to go in all directions right now; we want to honor our music and our musical legacy; we don’t want to sell it cheaply on the last leg.

Many bands have been inducted into the Rock and Roll Hall of Fame, but they probably haven’t heard about you yet. That’s a shame, because you deserve it. Why aren’t you in there yet?

Yes, because we’re not in the American circle. Our former manager, Doc McGhee, recently sent me a message saying he’s working on this important project for us and that he’s working on getting us into the Rock and Roll Hall of Fame. So, anything is still possible. We have to raise the bar so high that it’s simply impossible to ignore us.

How did you manage to look as fit and fresh at over 70 as you did at 47? What’s your recipe?

It’s rock and roll and your inner attitude. Make every day of your life a unique experience. That’s what kept me fit, and Matthias is still in top form, too. That’s an important factor. Then, of course, I practice yoga and meditation. I meditated a lot; I wanted to go to India, up to the Himalayas, but then I gave it all up because my connection to music was so strong that nothing could disturb it. So, I did what I enjoyed. My mother said, „Rudolf, school’s almost over.“ What do you want to be when you grow up? I want to be a musician. She said, please do something sensible. And so I said I’d become a high-voltage electrician. I was also able to solder and repair speakers for the band. My father told me, Rudolf, do what you enjoy, the money will come to you. And that became my motto. I never paid attention to money. People would come to me and ask me if I wanted to invest my money. I said no, I want to make music, not worry about money.

You did a great job with that, too. Okay, Rudolf, thank you for the nice interview. Good luck for the coming years, with the band, personally, and health-wise!

All right. With that in mind, goodbye!