Hier findet Ihr das aktuelle Interview mit Christian Nóvé, dem Kopf der Leipziger Progressive Rock-Band Dice. Es geht hauptsächlich und das neue Album „Landing In Area 3-0“ sowie um deren 50-jähriges Jubiläum. Die Interviews finden seit 2005 jährlich zu den Dice-Releases statt.
Die Review zum neuen Album findet Ihr im Beitrag zuvor.
Veröffentlichung: 19.07.2024 / Label: Scene Records / Genre: Progressive Rock
Die Progressive Rock-Band Dice feiert in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum, gegründet wurde sie in Gütersloh von Christian Nóvé und ist ab 1977 in Frankfurt/Main ansässig gewesen. Ab 1992 wurde die Karriere von Dice in Leipzig mit Musikern aus der Region fortgeführt, seit 1997 werden jährlich neue Alben veröffentlicht. Christian Nóvé ist auch der musikalische Kopf der Band sowie deren Sänger, Keyboarder und Bassist, er wird durch Peter Viertel (Gitarre), Tom Tomsen (Drums) sowie seine Frau Ramona Nóvé (Background Vocals) bei der Umsetzung seiner anspruchsvollen Kompositionen unterstützt.
Es sind sechs Songs enthalten, von denen fünf eine Spielzeit von ca. zehn Minuten erreichen, lediglich der letzte Song ist instrumental gehalten und dabei ca. sechs Minuten lang. Die drei vorherigen Alben haben sich im Rahmen einer Trilogie mit den Auswirkungen der Corona-Krise auf unsere Gesellschaft befasst, dieses Album wendet sich textlich wieder den kosmischen Themen zu. Tom Tomsen legt durch sein präzises und songdienliches Drumming den Grundstein der Songs, Christian Nóvés einzigartige sphärische Keyboardsounds stehen für sich, Peter Viertels melodiöse und floydige Gitarrensoli bilden dabei das Ausrufungszeichen. Das Zusammenspiel zwischen den Keyboards und der Gitarre erzeugt eine unvergleichliche Stimmung und macht damit den großen Unterschied zu den meisten ähnlichen Bands aus.
„Sand On The Shore“ ist ein gefühlvoller Opener, „All That We Lost“ und „Landing On The Earth“ sind beides verhältnismäßig rockige Songs, „The Dawn Rises Today“ ist wiederum ein sehr getragener und sphärischer Track. Die Landung im Gebiet 3-0 ist sehr gut gelungen!
Veröffentlichung: 24.06.2024 / Label: SAOL/The Orchard / Genre: Progressive Metal
The Mourning ist eine Progressive Metal-Band aus Tampa (Florida), die im Jahr 2017 von Johnny Ray (Gesang) und Jason Berlin (Drums) gegründet wurde, später sind Alex Nasla (Sänger, Keyboarder, Produzent), Francesco Pinter (Gitarre), Phillip Colacecchi (Gitarre) und Eliana Blanchard (Gesang) hinzugekommen.
Nach dem Release der EP „Theosis“ im Jahr 2018 ist nun das erste Album „Hush“ entstanden. Es sind zehn Songs enthalten, die sehr vielfältig instrumentiert worden sind, man hört heftige Parts, aber auch dezent-filigrane Elemente. Auf dem Album sind zwar keine jazzigen Klänge enthalten, aber der Charakter der Kompositionen erinnert gelegentlich an Jazz. Der mehrstimmige Gesang von Johnny Ray und Eliana Blanchard ist etwas Besonderes und vermittelt einen sehr lebendigen Eindruck. Es wurde auch auf übertriebenes Solieren verzichtet, denn der Song und die ausgewogene Instrumentierung steht im Mittelpunkt der Arrangements, es sind Anklänge an Rush, The Flower Kings und Porcupine Tree herauszuhören.
„Chaos Machine“ ist ein erfrischender Opener, der Titelsong „Hush“ vermittelt einen dramatisch-bedrohlichen Eindruck, „My Own Way“ ist sehr gefühlvoll und abwechslungsreich, mit „Smooth Seas“ endet das sehr spannende Album entsprechend. Wenn die Band an diesem sehr guten Album anknüpft, dann kann Großes entstehen!
Diese Review wurde für die am 21. Juni erschienene Ausgabe (Nr. 62) des Hardline-Magazins verfasst.
Hier findet Ihr das Video zum Song „Chaos Machine“ vom neuen Album:
Veröffentlichung: 14.06.2024 / Label: Gentle Art Of Music / Genre: Artrock
Die Hamburger Artrock-Band Sylvan hat momentan eine künstlerische Pause eingelegt, sodass einige Bandmitglieder diese Zeit für Nebenprojekte nutzen. Sylvan-Sänger Marco Glühmann hat dabei mit „A Fragile Present“ sein erstes Soloalbum veröffentlicht, dieses Werk bewegt sich stilistisch zwischen Artrock, Pop und Singer/Songwritermusik.
Es wurde von Marco Glühmann sowie den RPWL-Musikern Kalle Wallner und Yogi Lang produziert und ist auf dem Gentle Art Of Music-Label veröffentlicht worden. Bereits diese Informationen sollten auf die hohe Qualität des Outputs hinweisen, denn dort werden neben RPWL und Sylvan auch andere sehr anspruchsvolle Künstler, wie unter anderem Subsignal, Blind Ego, Lesoir und Frequency Drift, produziert sowie veröffentlicht. Neben Yogi Lang (Keyboards) und Kalle Wallner (Gitarren) sind Markus Grützner (Bassist von RPWL), Johnny Beck (Gitarrist von Sylvan), Tommy Eberhardt (Drums) sowie Steve Rothery (Gitarrist von Marillion) und Billy Sherwood (Yes, Chor-Arrangements) mit von der Partie.
Die zwölf melodiösen, eingängigen und emotionalen Stücke sind alle sehr gut gelungen, besonders zu erwähnen sind der Opener „Hear Our Voice“, bei dem Marco Glühmanns klare Stimme ihre verschiedenen Facetten offenbart. „Look At Me Now“ wird durch eine interessante Rhythmusstruktur unterlegt, „One Last Hope“ verfügt über Stimmungswechsel von düster bis zuversichtlich, mit dem sehr gefühlvollen und schönen Song „My Eyes Are Wide Open“ endet das sehr gute Album angemessen.
Diese Review wurde für die am 21. Juni erschienene Ausgabe (Nr. 62) des Hardline-Magazins verfasst.
Hier findet Ihr das Video zum Song „My Eyes Are Wide Open“ vom neuen Album:
Sunburst ein eine griechische Progressive Metal-Band, die 2010 gegründet worden ist, sie liegt stilistisch zwischen Dream Theater und Symphony X, es sind aber auch Elemente von Filmmusik enthalten. Zur Band gehören Vasilis Georgiou (Gesang), Gus Drax (Gitarre), Kostas Milonas (Drums) und Nick Grey (Bass).
Nun liegt ihr zweites Album „Manifesto“ vor, das Erstlingswerk „Fragments Of Creation“ ist bereits 2016 erschienen. Ein Gastkeyboarder ist mit von der Partie und es wurden bei drei Songs orchestrale Arrangements in die komplexen Instrumentierungen eingebunden. Die acht Kompositionen sind alle sehr stark und die Musiker spielen auf einem hohem Niveau, die Produktion ist sauber und klar. Der Gesang ist gefühlvoll, sowohl bei den sanften, als auch bei den druckvollen Parts. Die Stücke sind bombastisch und staccatoartig, mit vielen Riffgewittern arrangiert worden, das Klangbild ist daher etwas überladen.
„The Flood“ ist ein gelungener Opener, „Samaritan“ verfügt über sehr virtuose Gitarrenparts, „Inimicus Intus“ basiert auf einer komplexen Riffstruktur, „From The Cradle To The Grave“ zeichnet sich durch sehr intensiven Gesang aus, der Titelsong ist dramatisch und mit Riffs überladen, mit dem bombastischen „Nocturne“ schließt das gute Album. Beim nächsten Mal sollte aber ein etwas entspannteres Klangbild geschaffen werden, dann wird das Endresultat noch besser werden!
Diese Review wurde für die am 21. Juni erscheinende Ausgabe (Nr. 62) des Hardline-Magazins verfasst.
Hier findet Ihr das Video zum Song „From The Cradle To The Grave“ vom neuen Album:
Veröffentlichung: 14.06.2024 / Label: Steamhammer/SPV / Genre: Hard Rock
Der Bochumer Gitarrist Axel Rudi Pell verfolgt seine Solokarriere bereits seit 1989, das jetzige Line-up besteht dabei seit über zehn Jahren, neben Axel Rudi Pell sind Johnny Gioeli (Vocals), Volker Krawzcak (Bass), Ferdy Doernberg (Keyboards) und Bobby Rondinelli (Drums) mit von der Partie. Man merkt dem nun vorliegenden 22. Studioalbum „Risen Symbol“ an, dass es ein eingespieltes Team ist, das die Kompositionen ihres Bandleaders musikalisch trägt.
ARP hat seinen individuellen Stil entwickelt, der sehr stark von Ritchie Blackmores Gitarrenspiel und Ronnie James Dios Mystik beeinflusst wurde. Er bewegt sich stets in diesem Radius und ist dabei aber immer für kleine Experimente offen, sein melodiöser und kraftvoller Hard Rock ist zwar nicht als „Gute Laune-Musik“ zu verstehen, aber die Band vermittelt Spielfreude und gute Vibrations.
Die neun Songs (plus Intro) sind alle grandios und lassen keine Wünsche offen, wobei „Forever Strong“ ein straighter Opener ist, mit „Immigrant Song“ wird dem Led Zeppelin-Klassiker neues Leben eingehaucht, „Darkest Hour“ klingt dramatisch-rockig, „Ankhaia“ ist wiederum ein atemberaubender und spannender 10-Minuten Song, der orientalische Anklänge hat. „Crying In Pain“ verfügt durch seine balladeske Art über Ohrwurmcharakter, bei „Right On Track“ kann man gut abrocken und mit dem bombastisch-ominösen „Taken By Storm“ endet das sehr gute Album angemessen.
Hier findet Ihr das Video zum Song „Darkest Hour“ vom neuen Album:
Veröffentlichung: 07.06.2024 / Label: Napalm Records / Genre: Dark Progressive Metal
„Theories Of Emptiness“ ist das 14. Studioalbum der schwedischen Dark Metal-Band Evergrey seit 1998. Die Band ist über sehr viele Jahre ihrer Karriere als Special Guest von bekannteren Bands aufgetreten, seit ca. fünf Jahren hat sie sich einen Headlinerstatus erarbeitet. Mit diesem neuen superben Werk besteht die berechtigte Hoffnung, dass bald auch größere Venues gebucht werden können.
Das Album vereint düstere und schwere Parts mit der für Evergrey bekannten schönen Melancholie. Die Songs fallen eingängiger aus als bei vorherigen Veröffentlichungen. Man merkt dem Album an, dass dieses Line-up bereits seit zehn Jahren besteht, denn alle zehn Songs (plus Outro) klingen sehr stimmig. Tom Englunds Gesang ist erneut sehr ausdrucksstark, denn er packt den Hörer mit seiner melancholischen und kraftvollen Stimme. Die Gitarrenparts von ihm und Henrik Danhage ergänzen sich sehr gut, Rikard Zanders Keyboardkaskaden sind sehr facettenreich und verleihen dem Album interessante Stimmungen, die Rhythmussektion aus Jonas Ekdahl (Drums) und Johan Niemann (Bass) lässt auch keine Wünsche offen.
„Falling From The Sun“ ist ein recht eingängiger und sehr schöner Opener, „Misfortune“ ist melodiös-bombastisch angelegt, „To Become Someone Else“ kommt heavy-pompös herüber, „Ghost Of My Hero“ ist ein getragenes und sehr gefühlvolles Stück, bei dem an Stimmungen sehr abwechslungsreichen „Cold Dreams“ teilen sich Tom Englund und Jonas Renkse (Katatonia) die Vocals, Toms Tochter Salina übernimmt bei diesem bewegenden Song die Background Vocals. Das neue Album ist ein in sich stimmiges Meisterwerk geworden!
Diese Review wurde für die am 21. Juni erscheinende Ausgabe (Nr. 62) des Hardline-Magazins verfasst.
Hier findet Ihr das Video zum Song „Falling From The Sun“ vom neuen Album:
Veröffentlichung: 03.05.2024 / Label: Inside Out Music / Genre: Progressive Metal
Wheel ist eine finnische Progressive Metal-Band, die 2015 in Helsinki gegründet worden ist, zur Band gehören der nach Finnland emigrierte Brite James Lascelles (Sänger/Gitarrist), Jussi Turunen (Lead-Gitarrist) und Santeri Saksala (Drummer), die Position des Bassisten ist momentan nicht fest besetzt.
Stilistisch bewegen sich Wheel zwischen Porcupine Tree, Haken und Tool, es sind auf „Charismatic Leaders“ Metal, Industrial-Elemente sowie sehr viele schöne melodisch-sanfte Passagen zu hören. Den Songs wohnt eine angenehme Melancholie inne, interessante Spannungsbögen und tolle Soundeffekte runden das Hörerlebnis ab. Die Produktion des Albums ist sehr stimmig und ausgewogen, das Klangbild ist dynamisch-angenehm. Es sind sechs starke Tracks enthalten sowie ein Interlude, drei Songs liegen bei jeweils ca. zehn Minuten Spielzeit.
Der Opener „Empire“ kommt heavy-druckvoll herüber, „Porcelain“ ist bedächtig-eingängig, „Submission“ verfügt über starke psychedelische Elemente, „Saboteur“ ist dunkel-düster gehalten und mit „The Freeze“ endet das sehr gute Album facettenreich und dramatisch! Inside Out Music hat mit Wheel eine herausragende Band neu unter Vertrag genommen, diese Zusammenarbeit wird in der Zukunft sicher weitere Früchte tragen.
Hier findet Ihr das Video zum Song „Empire“ vom neuen Album:
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