MARATHON – „Mark Kelly’s Marathon“ (VÖ: 27.11.2020)

Mark Kelly feiert seit 1981 als Keyboarder der britischen Neo-Prog Institution Marillion Erfolg um Erfolg. Das hindert ihn allerdings nicht daran, sein erstes Solo-Album „Mark Kelly’s Marathon“ Ende November zu veröffentlichen. Neben dem Mastermind sind Oliver M. Smith (Gesang), Pete „Woody“ Wood (Gitarre), John Cordy (Gitarre), Henry Rogers (Schlagzeug) sowie Conal Kelly (Bass) am Start. Des Weiteren hat Mark Kellys Marillion-Bandkollege Steve Rothery ihn beim Song „Puppets“ mit seiner Gitarre unterstützt, aufgenommen wurde das Album in den Real World Studios von Peter Gabriel (Ex-Genesis Sänger).

Bei diesem Werk sind musikalische Anklänge an Kellys Stammformation Marillion zu erkennen, Einflüsse der frühen Genesis-Alben sind ebenfalls wahrzunehmen. Die Stimme des Sängers Oliver M. Smith liegt stilistisch zwischen Peter Gabriel und Marillions Steve Hogarth. Es ist dabei ein modernes und eigenständiges Album geworden, den Songs wohnt eine leicht melancholische Grundstimmung inne. Der Hörer badet dabei in tollen Melodien und dramatischen Arrangements, Mark Kelly hat es vermieden, sein Keyboard zwanghaft in den Vordergrund zu stellen, alle Instrumente sind gut aufeinander abgestimmt.

Zwei lange Titel („Amelia“, „Twenty Fifty One“) sind in separate Tracks unterteilt, wobei die Eingängigkeit nicht verloren geht. „When I Fell“ ist ein getragenes Stück mit einem tollen Keyboard-Part am Schluss, „This Time“ hat einen poppigen Touch und ist mit leicht funkigen Bassläufen untermalt. „Puppets“ ist melodiös-progressiv gehalten und Steve Rotherys einzigartiger Gitarrensound sticht hier hervor. „Mark Kelly’s Marathon“ ist ein sehr starkes Album geworden, auf dem kein Ausfall erkennbar ist. Es ist aber kein Album für den eingefleischten Schwermetaller, sondern eher für den Fan der progressiven, ruhigeren und melodiösen Klänge.

Diese Review wurde für das Hardline-Magazin verfasst. Die nächste Ausgabe erscheint am 16.12.2020 .

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