SHINING PHOENIX im Interview: Aus der Asche auferstanden!

Shining Phoenix ist eine Schweizer Sängerin, die kürzlich ihr Debütalbum „Inside Us“ veröffentlicht hat. Das Werk bewegt sich zwischen Pop und Rock, gelegentlich schimmern Souleinflüsse durch. Es gibt zu zwei ihrer Songs sehr aufwendig in England produzierte Videos. Shining Phoenix gibt Rock Bottom in diesem Interview Auskunft über ihr künstlerisches Schaffen.

Bevor wir über dein Debütalbum „Inside Us“ und deine beiden Musikvideos sprechen, kannst du dich den Rock Bottom-Leserinnen und Lesern zunächst mal vorstellen? Bei welchen Bands und musikalischen Projekten bist du zuvor aktiv gewesen?

Ja, klar, sehr gerne. Mein Name ist Shining Phoenix. Ich bin Sängerin und Entertainerin aus der Schweiz. 2009 habe ich in Hamburg eine dreijährige Ausbildung zur Musicaldarstellerin erfolgreich abgeschlossen. Danach verschlug es mich als Choreografin und Tänzerin nach Marokko. Nach meinem Aufenthalt in Marokko bin ich in die Schweiz zurückgekehrt und habe verschiedene Ausbildungen absolviert und in unterschiedlichen Berufen gearbeitet. In meiner Freizeit war ich während der vergangenen Jahre in drei Bands als Frontsängerin tätig. Zwei Bands waren Coverbands, einmal im Bereich Pop und einmal im Bereich Country. Bei der dritten Band handelte es sich um die Band Endless Avenue, mit eigenen Songs des Liedermachers und Gitarristen Ernst Eggenberger.

Shining Phoenix Sängerin Foto 1

Wie bist du auf die Idee gekommen, eine Solo-Karriere zu starten und dich nicht wieder einer anderen Band anzuschließen?

Meine Musik und das ganze Konzept um Shining Phoenix ist sehr persönlich und einzigartig. Es ist mein Soloprojekt und eignet sich nicht für eine Band mit gleichgestellten Bandmitgliedern.

Was steht hinter deinem Künstlernamen „Shining Phoenix“?

Den Künstlernamen habe ich natürlich bewusst gewählt. Der Phönix ist ein kraftvoller mythologischer Vogel. Sind seine Tage gezählt, verbrennt er zu Asche, aus der er als neugeborener Phönix wieder aufersteht. Durch das Verbrennen im Feuer hat er eine Läuterung erlebt, die ihn noch kräftiger und schöner erscheinen lässt als zuvor. Demnach ist der Phönix das Sinnbild für Selbstheilung und Transformation. Auch ich habe in meinem Leben schon einige tiefgreifende Wandlungen durchlebt. So habe ich zum Beispiel als 12-jährige einen Reitunfall mit Schädelbruch und Hirnblutung überlebt. Zudem habe ich mich von der Hauptschule an die Realschule und schlussendlich aufs Gymnasium hochgearbeitet und mit einem sehr guten Zeugnis abgeschlossen. Auch habe ich mich über mehrere Jahre hinweg selbst von einer Magersucht im frühen Teenageralter geheilt. Seit sieben Jahren fordert mich nun die Krankheit „primär progrediente Multiple Sklerose“ heraus. Gemäß Erfahrungen aus der Vergangenheit müsste es mir gelingen, auch diese Herausforderung des Lebens meisterlich zu bestehen. Deshalb habe ich für mich bewusst den Künstlernamen Shining Phoenix ausgewählt.

Ich habe auf deinen Internetportalen gesehen, dass du dich auch mit Tarot, Astrologie und Numerologie beschäftigst. Fließen diese Themen in deine Musik und Lyrics mit ein?

Nicht direkt in die Musik und Texte, aber es gibt durchaus Verbindungen. Zum Beispiel in den beiden Musikvideos „Rise From The Ashes“ und „Freak Like Me“, die man auf YouTube findet, verkündet zu Beginn jeweils ein Tarot-Orakel eine wichtige Botschaft. Ansonsten handeln die Songs auf meinem Debütalbum von den acht Grundgefühlen Angst, Ekel, Freude, Liebe, Scham, Trauer, Überraschung, Wut und vom Prozess der Transformation. Ich möchte dadurch die Hörerinnen und Hörer inspirieren sich wieder vermehrt mit ihren Gefühlen auseinanderzusetzen.

Shining Phoenix Sängerin Foto 2

Das Album ist toll geworden. Es sind anspruchsvolle Kompositionen, die vielfältig und mit einem superben Sound arrangiert worden sind. Hast du die Songs selbst komponiert?

Vielen lieben Dank für das schöne Kompliment! Es freut mich natürlich sehr, wenn meine Musik Anklang findet. Die Lyrics habe ich komplett alleine geschrieben. Das sind also zu 100 % meine eigenen Gedanken und mein Schreibstil. Dazu muss ich sagen, ich hatte zuvor keine Ahnung, wie man Songs schreibt und hatte auch keine Unterstützung eines Songwriters. Während des Schreibens der Lyrics hatte ich die Gesangsmelodie bereits im Kopf sowie eine ziemlich genaue Vorstellung über den Charakter des jeweiligen Songs. Mit diesen Ideen habe ich mir mit René Zollinger einen passenden Komponisten gesucht, der mit mir die Songs nach meinen Vorgaben umsetzen konnte.

Wer hat das Album produziert und wie wichtig war der Produzent für das Endresultat?

Die Basics der Songs habe ich in der Studiobar Wädenswil mit dem Schweizer DJ und Produzenten Sir Colin erarbeitet. Der international renommierte englische Produzent Jamie Sellers von Run Wild Music hat meinem Album dann den letzten Schliff verliehen. Die Zusammenarbeit mit den beiden Produzenten war extrem wichtig für mich und sehr hilfreich für das gute Gelingen des Endprodukts.

Du deckst ein weites musikalisches Spektrum ab, es sind Elemente aus Pop, Rock, Soul und auch Hip-Hop auf dem Album zu hören. Welche musikalische Ausrichtung gefällt dir dabei am besten? Bei welchen Songs fühlst du dich am wohlsten?

Mir persönlich gefallen im Moment die kraftspendenden Rocksongs am besten. Ich brauche Kraft um meinen Alltag trotz MS bewerkstelligen zu können. Ich mag aber auch die Balladen „Let Go“, „Bittersweet“ und „Run & Hide“ sehr.

Shining Phoenix Sängerin Foto 3

Rise From The Ashes“ ist ein dramatischer Rocksong, der Ohrwurm-Charakter hat. Was steht hinter diesem Song und wie ist das beeindruckende Video dazu entstanden?

„Rise From The Ashes“ steht für den Prozess der Transformation. Er soll Menschen in schwierigen Lebenslagen Mut machen und Kraft spenden. Er soll uns an unsere Selbstheilungskräfte erinnern und diese in uns wecken. Mein Musikvideo dazu, mit kampfbereiter Amazone, wilder Rocksängerin und aufsteigendem Phönix, verdeutlicht diese Botschaft bildhaft.

Mit „Freak Like Me“ hast du ein zweites Video am Start. Hast du da mit den gleichen Leuten wie bei „Rise From The Ashes“ zusammengearbeitet? Wie ist der Dreh bei dem Song verlaufen?

Ja, genau, die Filmcrew unter der Leitung des Regisseurs Tai Campbell sowie das Make-up & Styling Team, unter der Leitung von Sian Hennessey, waren bei beiden Videos identisch. Eine zuverlässige Crew, die exzellente Arbeit leistet, ist extrem viel wert, deshalb sah ich keinen Grund für einen Wechsel. Der Dreh für „Freak Like Me“ hat mir enorm viel Spaß bereitet. Ich durfte mit vielen äußerst talentierten Artisten zusammenarbeiten. Das Klima unter den Darstellern war extrem angenehm, das ist mir persönlich sehr wichtig.

Bittersweet“ ist sehr feinphrasig gesungen und hat einen souligen Touch. Der Song erinnert mich an die Musik von älteren James-Bond-Filmen. Was hat dich zu diesem schönen Song inspiriert?

Der Song „Bittersweet“ handelt vom Gefühl der Liebe. Während des Schreibens und Komponierens habe ich stark an „Smooth Operator“ von Sade gedacht. Für mich war klar, dass Saxophonklänge im Lied enthalten sein müssen, denn sie sorgen für den verruchten und erotischen Touch. Meine Stimme habe ich sehr zart gehalten, da die Liebe auch sehr verletzlich ist. Aus meiner Sicht ist die Liebe das komplexeste aller Gefühle. Sie stellt eine ständige Gratwanderung zwischen Nähe und Distanz, Konformität und Individualität, größte Zuneigung und stärkster Abneigung dar.

Shining Phoenix Sängerin Foto 4

Wird es jetzt nach dem Release des Albums auch Live-Auftritte von dir geben? Was können die Fans erwarten?

Ja, unbedingt! 2024 möchte ich meine eigenen Songs auf jeden Fall live auf der Bühne performen. Es braucht noch etwas Geduld, da ich durch meine MS und die etlichen damit verbundenen Arzt- und Therapiebesuche große Rücksicht auf meine Gesundheit nehmen muss. Trotzdem darf ich schon verraten, dass ich an einer wirklich magischen Show für den Herbst 2024 arbeite. Wir werden die Fans mit Live-Band und verschiedenen Akrobaten auf eine Reise durch die Gefühlswelt mitnehmen. Wer hin und wieder einen Blick auf meine Webseite wirft, wird die relevanten Informationen zu Auftritten, neuen Veröffentlichungen und Angeboten nicht verpassen.

Dann dir viel Erfolg damit! Vielen Dank für das Interview!

Ich danke dir von Herzen!

Hier findet Ihr das Video zum Song „Freak Like Me“:

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